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Variante von r/Bad_Cop_No_Donut für den DACH-Raum.

Dieses Sub dient zur Dokumentation und Diskussion über strukturelle Polizeigewalt und Machtmissbrauch. Auch wenn der Fokus auf der Polizei liegt, sind auch Beiträge willkommen über andere Angehörige des Sicherheitsapparates, wie Verfassungsschutz, Staatsanwaltschaft, Richter und Justizbeamte.

Variante von r/Bad_Cop_No_Donut für den DACH-Raum.

Dieses Sub dient zur Dokumentation und Diskussion über strukturelle Polizeigewalt und Machtmissbrauch. Auch wenn der Fokus auf der Polizei liegt, sind auch Beiträge willkommen über andere Angehörige des Sicherheitsapparates, wie Verfassungsschutz, Staatsanwaltschaft, Richter und Justizbeamte.

 

Weiterführende Links und die Möglichkeit nach Flairs zu filtern gibt es im neuen Reddit-Design

 

Regeln:

  1. Behandelt andere so wie ihr selbst behandelt werden wollt: mit Respekt und auf Augenhöhe.

  2. Schreibt nichts, was euch oder das Sub rechtlich belasten könnte. Dazu zählen u.a. Beleidigungen, Verleumdung und Aufruf zu Straftaten.

  3. Polizeiliches Fehlverhalten löst starke Gefühle u.a. von Ungerechtigkeit aus. Auch wenn Polizist*innen selten juristische Konsequenzen zu befürchten haben, sind wir gegen Selbstjustiz und Aktionismus. Lasst die Faust in der Tasche!

  4. Dies ist kein Polizeihassersub. Der Grat zwischen Verallgemeinerung und Entmenschlichung ist sehr schmal und Pauschalisierung kann als erste Stufe der Entmenschlichung angesehen werden. Eine Person wird nicht mehr als eigenständiges Individuum wahrgenommen, sondern als Teil einer Gruppe, einer anonymen Masse, die nichts Menschliches mehr an sich hat. Die Institution Polizei darf zu recht kritisiert werden, aber alle Polizist*innen sollten als Individuum wahrgenommen und so behandelt werden.

  5. Ein bestimmtes Verhalten bietet möglicherweise einen Erklärungsansatz, aber keinen Grund, eine Schuldumkehr vom Täter*in zu Opfer vorzunehmen.

  6. Zu sehen, dass Polizist*innen verletzt werden oder sich selbst verletzen kann eine Genugtuung sein. Auch Polizist*innen haben das Recht auf körperliche Unversehrtheit und eine schönes Leben.

  7. Keine Relativierung von Polizeigewalt und polizeilichem Machtmissbrauch jeder Art!

  8. Demosanis sind Sanis. Personen medizinisch zu behandeln ist kein Anlass für unrechtmäßiges Verhalten.

  9. Keine Memes. Da der Sub den Fokus auf strukturelle Polizeigewalt, Machtmissbrauch und ihre Dokumentation legt, bitten euch wir Memes und ähnliche Formate auf anderen Subs zu teilen.

  10. Kein Spammen

  11. Kein Trollen

 

Das Modteam entscheidet, wann Regeln verletzt wurden und wann nicht. Bei Klärungsbedarf kann sich an die Modmail gewandt werden.

/r/pozilei

10,517 Subscribers

165

Wie die Berliner Polizei den Begriff antisemitische Gewalt verwässert

22 Comments
2024/11/20
09:03 UTC

24

Polizist wegen Falschparkens gefeuert (unter anderem)😁

2 Comments
2024/11/18
18:21 UTC

384

Einzelfälle.... Part 286

13 Comments
2024/10/26
09:22 UTC

1

Zur Rolle der Polizei in der bürgerlichen Gesellschaft

An was denken die meisten Menschen, wenn sie an die Polizei denken? Dazu gibt es unterschiedliche Antworten. Meiner Meinung nach, scheint das Bild der Polizei zu sein, dass sie vor allem für die Bekämpfung und für die Verfolgung von Straftaten zuständig ist. Die oft stilisierte Darstellung der Polizei als heldenhafte Verbrechensbekämpfer in Film und Fernsehen trägt ihr übriges dazu bei.

Schaut man sich die Realität an, dann ergibt sich ein etwas anderes Bild. Kaum jemand weiß, dass nur 5-10% aller Straftaten von der Polizei selbst entdeckt und aufgeklärt werden (Kontrolldelikte genannt). Die Aufklärungsquote ist sehr hoch, sie liegt bei fast 100%. Aber die Anzahl der von der Polizei selbst entdeckten Straften ist gering. Und daran kann die Polizei nichts ändern. Der Grund dafür ist, dass die Polizei immer nur nach dem Verbrechen handeln kann. Erst geschieht das Verbrechen, dann kommt die Polizei und klärt auf oder zeigt den Verbrecher oder die Verbrecherin an.

Eine weitere Überraschung war für mich, dass die Polizeiarbeit zu 60-80% aus Büroarbeit besteht. Zu jedem Delikt müssen Berichte geschrieben werden oder es muss mit anderen Behörden kommuniziert werden. Dass die Polizei einen großen Teil ihres Tages mit Bürokratie verbringt, gehört wohl auch zu den Tatsachen, die nicht so ganz dem oft in den Medien dargestellten Bild der Polizei entsprechen. Langweilige und ermüdende Büroarbeit lockt niemanden hinter dem Ofen hervor.

Wenn die Polizeibeamten meistens im Büro sitzen und sie wenig mit der Bekämpfung von Verbrechen zu tun haben, was machen sie dann eigentlich den ganzen Tag? Was ist ihre Funktion?

Die alltägliche Arbeit der Polizei lässt sich, jedenfalls fand ich diese Bezeichnung in der Fachliteratur, eher als "Mädchen für Alles" beschrieben. Wie drückt sich das in ihrem Alltag aus? In Tätigkeiten, die den Charakter von unterstützender Hilfeleistung haben: Unfallaufnahme und Absicherung bei Verkehrsunfällen, Ehestreitgkeiten, Schlichtung bei Konflikten und Prävention von Gefahren, anderen Behörden helfen oder auch den Anzeigen von Bürgern nachgehen.

Nun besteht die Arbeit der Polizei natürlich nicht nur aus solchen Dienstleistungen für die Bürger. Eine andere Funktion der Polizei ist, und das ist meiner Meinung nach eine ihrer wichtigsten Funktionen, die geltenden Eigentumsreche und die staatliche Ordnung aufrechtzuerhalten. Überlegt man mal, wie viele Situationen es im Alltag gibt, bei denen es am Ende zu einer Konfrontation mit der Polizei kommt, wenn man nicht handelt, wie es verlangt wird, dann wird einem klar, wie sehr die Polizei unser Leben kontrolliert.

Man zahlt seine Miete nicht, zahlt seine Rechnungen nicht, macht nicht genau das, was auf der Arbeit gefordert wird (ob sinnvoll oder nicht spielt keine Rolle) usw. Aber auch bei kleineren Angelegenheit wie falsch Parken oder sich einfach nur sehr lange an einem Ort aufhalten, können die Polizei dazu bringen, eine Personenkontrolle durchzuführen. Oder allgemein: Wenn man sich nicht so verhält, wie es an einem bestimmten Ort verlangt wird, dann kann die dafür verantwortliche Person die Polizei rufen und dich entfernen lassen.

Kleinere Abweichungen wie falsch Parken oder sich lange an einem Ort aufhalten haben keine großen Konsequenzen oder man muss eine Ordnungswidrigkeit bezahlen. Trotzdem steht, wenn man es zuende denkt, am Ende die Polizei. Größere Folgen für ein von der Norm abweichendes Verhalten haben dann meistens mit Geld zu tun.

Das sind im Grunde alles Situationen, in denen kein Verbrechen oder keine Gewalt geschehen ist. Die Polizei bringt die Androhung von körperlicher Gewalt in Situationen, in denen kein Verbrechen und keine Gewalt geschehen ist, und weil die Menschen versuchen, körperliche Gewalt zu vermeiden, trägt die Polizei zum Erhalt des status-quo bei. Die Konfrontation mit der Polizei bedeutet letztendlich immer eine körperliche Konfrontation.

Unser tagtägliches Verhalten wird zu einem hohen Grad davon bestimmt, ob abweichendes Verhalten von der Polizei sanktioniert wird. Dabei spielt es keine Rolle, ob das verlangte Verhalten überhaupt sinnvoll ist, oder nicht. Man hat Folge zu leisten.

Muss die Polizei so sein, wie sie in unserer Gesellschaft ist? Ich denke nicht. In den 70iger Jahren gab es viele Unruhen von Studenten an den Universitäten. Die Polizeibeamten mussten körperlich gegen die Studenten vorgehen. Bald waren einige nicht mehr dazu bereit und weigerten sich.

Es gab Demonstrationen von tausenden von Polizeibeamten, die das nicht mehr akzeptieren wollten. Sie forderten von der Politik, dass sie die Zustände beendet und dass die Konflikte nicht mehr auf ihrem Rücken ausgetragen werden. In diesem Kontext gab es eine interessante Idee. Einige Gruppen forderten, dass die Polizei grundlegend reformiert wird. Die Idee war, den Begriff des Polizisten viel breiter zu fassen und aus den Polizeibeamten eine Art Sozialarbeiter zu machen.

Wie früher beschrieben, besteht die Arbeit der Polizei zu einem Teil aus Aufgaben, die man als soziale Arbeit bezeichnen könnte. Also warum nicht die Polizei zu einer Art Sozialarbeiter machen? Sie machen solche Tätigkeiten sowieso schon.

PS: Ich habe nichts gegen die Polizei. Ich respektiere jeden Polizeibeamten und jede Polizeibeamtin für die großartige und körperlich fordernde Arbeit, die sie leisten. Ich habe selbst in meinem Leben die Polizei immer als hochprofessionell und sehr freundlich erlebt. Die Polizei leistet wichtige Arbeit in unserer Gesellschaft. Aber trotzdem muss eine Kritik an der Institution der Polizei erlaubt sein.

Literatur:

Die Polizei der Gesellschaft. Zur Soziologie der inneren Sicherheit, Hans-Jürgen Lange.

Morphologie der Macht. Urbane Sicherheit und die Profitorientierung sozialer Kontrolle, Hubert Beste.

Aufstand der Ordnungshüter oder was wird aus der Polizei?, Autorenkollektiv Polizei Hessen/Universität Bremen.

8 Comments
2024/10/25
20:57 UTC

100

Der stellvertretende Vorsitzende der Bundespolizeigewerkschaft möchte bei pro-palästinensischen Demos den Einsatz von Polizeihunden ohne Maulkorb

6 Comments
2024/10/25
16:50 UTC

147

WHAT THE FUCK (Link im ersten Kommentar)

15 Comments
2024/10/25
16:44 UTC

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